Am 28. Februar trafen sich auf Einladung von dmpi rund 15 Unternehmerinnen und Unternehmer der Printmedien- und Papier verarbeitenden Industrie aus Baden-Württemberg bei Gastgeber Sebastian Götz, Druckhaus Götz in Ludwigsburg. Zentrale Frage des Austauschs mit Workshop-Charakter: Wie können Nachhaltigkeit und Nutzen von Print bei Kunden besser vermittelt und darüber hinaus einer breiten Öffentlichkeit kommuniziert werden?
Zum Einstieg beleuchtete Dr. Alexander Lägeler, Geschäftsführer dmpi die aktuelle Situation: „Der Umwelt zuliebe verzichten wir auf Print" – so argumentierte jüngst ein großer Lebensmitteleinzelhändler gegenüber seinen Kunden, weshalb sie keine Printprospekte mehr in ihren Briefkästen finden. Was nicht dazugesagt wurde: Die angebotene Alternative – eine App – verbraucht selbstverständlich auch Ressourcen und ist vielleicht sogar weniger nachhaltig, als ein mehrfach recyclebares Produkt aus nachwachsenden Rohstoffen (das sicherlich auch keine Daten über das Einkaufsverhalten der User speichert).
Immer öfter sehen sich Druckereien genau mit dieser (Schein-)Argumentation konfrontiert. Druckaufträge werden nicht mehr vergeben oder storniert, weil Print nicht umweltfreundlich bzw. nachhaltig sei. Erst durch Aufklärung im persönlichen Gespräch konnten Kunden überzeugt und Aufträge durchaus erfolgreich zurückgeholt werden – fasste Dr. Lägeler zusammen.
Dass Information zum Umdenken führen kann, belegte auch Andreas Riekötter, Geschäftsführer der IFH Media Analytics. In seinem Impulsvortrag berichtete er nicht nur über die Wirksamkeit von gedruckten Prospekten für den Handel, sondern auch, dass Information über Produktion und Recycling von Papier einen Meinungsumschwung bei Verbraucherinnen und Verbrauchern bewirken kann.
Aufklärung und Information – das ist auch das Ziel der aktuellen Kampagne Umwelt.Bewusst.Gedruckt. der Verbände Druck und Medien, die Melanie Erlewein, Referentin bei dmpi, vorstellte. Jüngstes Beispiel für die breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit: Die im Februar in vielen großen Städten in Deutschland geschalteten Citylightposter. Und nicht nur für die Ansprache in der Allgemeinheit lassen sich die Kommunikationsmittel der Kampagne einsetzen, sondern auch ganz direkt im Kundenkontakt. Informationen zum nachwachsenden Rohstoff Papier, zur weltmeisterlichen Recyclingquote von Print oder zum minimalen Anteil von Print am CO2-Fußabdruck der Verbraucher gibt es anschaulich illustriert als Broschüre oder Poster, als Anzeige oder SocialMedia-Post. Einige der Unternehmen nutzten bereits erfolgreich das Material aus der Vorgängerkampagne „16 gute Gründe für die Nachhaltigkeit von Print" und begrüßten die Neuauflage der Kampagne im „grünen" Look.
www.dmpi-bw.de/umwelt-bewusst-gedruckt
Jens Meyer, Geschäftsführer VDM Beratung moderierte den zweiten Teil des Workshops am Nachmittag, an dem die Unternehmerinnen und Unternehmer ihre jeweiligen Perspektiven und Anregungen einbrachten und gemeinsam unterschiedliche Maßnahmen diskutierten. Auch Kirsten Hommelhoff, Geschäftsführerin des Bundesverband Druck und Medien (bvdm) sicherte weitere Unterstützung zu.
Überzeugende Argumente bei der Kundenakquise: Auf der Webseite, in der Imagebroschüre und im Vertriebsgespräch. Die Unternehmen erläutern: Wenn es um Agenturen und professionelle Einkäufer geht, ist häufig eine faktenbasierte Argumentation die beste Strategie. Neben einer schlüssigen Nutzendarlegung geht es dann um die tatsächliche und belegbare Nachhaltigkeit des Produkts. Damit das noch besser gelingt, wird die Kampagne Umwelt.Bewusst.Gedruckt schrittweise ergänzt: mehr Argumente, mehr Motive, mehr Kommunikationsmittel.
Hohe Sichtbarkeit bei den Menschen: In der Tageszeitung, im Schaufenster und im Social-Media-Thread. Dabei stehen die Werte von Print im Mittelpunkt. Attraktive Bildwelten und emotionale Ansprache wecken Aufmerksamkeit und erhöhen die Sympathie. Nicht nur die Druckindustrie in Baden-Württemberg will mehr Menschen erreichen. Die gesamte Wertschöpfungskette vom Papierhersteller bis zum Buchbinder will eine Imageverbesserung für ihre Produkte. Unternehmen, Verbänden und weitere Organisationen werden deshalb länderübergreifend gemeinsam ihre Kommunikation ausweiten.
Dr. Alexander Lägeler
Geschäftsführer
a.laegeler (at) dmpi-bw.de
0711 45044-11
0170 2212122